Dresden 2018
Vom 14. – 16.12.2010 war der WSV Speyer mit Schwimmerinnen und Schwimmern aus den Wettkampfmannschaften inklusive deren Trainerin, mitreisenden Eltern und Fans in Dresden.
Aufgrund vieler Staus und Unfälle dauerte die Hinfahrt deutlich länger als geplant. So erreichten wir gegen 23:00 Uhr die Jugendherberge „Rudi Arndt“. Mit wenig Schlaf durften wir ab 8:30 Uhr im überfüllten 50m-Bahn-Becken in sehr frischem Wasser einschwimmen. Zu Beginn des Wettkampfes hielten die Kampfrichter bei flotter Musik Einzug. Einige von uns beeindruckte die elektronische Zeitnahme, die Namensnennung auf einer großen Display-Tafel, die modernen Startblöcke und die Rückenstarthilfe. Sowohl die Stimmung in der Halle, als auch das Essen waren gut. Es war sogar ein Verein aus Prag da. Nach dem Wettkampf, in dem alle ihr Bestes gaben, ging es zum Abendessen zurück zur Jugendherberge. Von dort starteten wir um 19:30 Uhr Richtung Innenstadt mit den vielen Sehenswürdigkeiten und diversen Weihnachtsmärkten. Da gingen wir unterschiedlichen Gelüsten nach: Kinderpunsch, Glühwein, Waffeln, Krapfen und natürlich original Dresdner Stollen, den es auch vom Ausrichter des Wettkampfs für jeden Verein als Gastgeschenk gab. Zu unterschiedlichen Zeiten kamen die einzelnen Gruppen mehr oder weniger spät zur Jugendherberge zurück. Auf der Rückfahrt holten so manche von uns versäumten Schlaf nach. Es wurde auch viel gelacht, gespielt und Musik gehört. Alles in allem herrschte gute Stimmung. Ein tolles Erlebnis für uns alle.
10. FINA WORLD MASTERS CHAMPIONSHIP
RICCIONE / ITALIEN 03. – 13.06.2004
(von Ursula Daum)
Bereits im November 2003 begann ich, von einigen belächelt, mit den Vorbereitungen unserer WSV-Reise nach Riccione, die im Juni 2004 stattfinden sollte. Ein reges An- und wieder Abmelden der anfangs so begeisterten Schwimmer folgte.
Bei offiziellen Meldeschluss zur Weltmeisterschaft am 1. April 2004 hatten sich vom WSV Speyer folgende Masters qualifiziert und angemeldet: Thomas Ligl, Bernhard Weller, Jens Briegel, Ulrich Hubert, Dr. Siegfried Daum, Annette Lischer, Annette Dinies und Ursula Daum.
Dank Verstärkung der Schwimmer aus Pirmasens, Landau und Neustadt sowie unseren treuen WSV-Schlachtenbummlern, konnten wir den Bus unseres Vereinsmitgliedes Peter Deutsch füllen und termingerecht am 2. Juni 2004 mit 31 Teilnehmern nach Riccione starten.
Nach einer nächtlichen Fahrt durch nicht enden wollende Wolkenbrüche erreichten wir morgens Riccione. Zur Freude aller Mitreisenden bot unser familiäres Hotelchen „Arlecchino“ alles was wir brauchten. Für die Kinder ein Spielhaus im Garten, einen beheizten und gut gepflegten Pool, eine Gartenterrasse unter Kiefern, die später zu unserem täglichen 5 Uhr-Tee-Treffpunkt werden sollte, sowie Fahrräder, obwohl der Strand und die Einkaufsmeile nur 500 m entfernt lagen. Alles war ok. Nun konnte die Suche nach dem Schwimmstadion folgen.
Nicht schlecht staunten wir, als wir nach einem 15 Min. Spaziergang durch den Stadtpark dort eintrafen.
Vor uns lag ein Olympiastadion mit zwei 50 m-Becken, vorbereitet für neun Tage Wettkämpfe, für 15 Altersklassen, 34 Wettbewerbe, 68 Nationen und 18.901 Meldungen im Schwimmen: alles in allem eine richtige Masters-Weltmeisterschaft: die zehnte seit 1986 mit der Premiere im australischen Brisbane und die größte WM aller Zeiten.
Und wir waren dabei !!!
(Bild: Ansicht auf das Außenbecken im Schwimmstadion)
Die folgenden Tage waren eher für die Schlachtenbummler lustig, die das inzwischen sommerliche Wetter am Strand und beim Bummel durch die belebten Flaniermeilen an der Adriaküste genießen konnten, denn für die Schwimmer hieß es
6.00 Uhr Aufstehen
7.00 Uhr Frühstück
7.30 Uhr Abmarsch zum Stadion
Einschwimmen / Wettkämpfe
Dass jeder vor seinem eigenen Rennen am meisten aufgeregt war, ist ja wohl klar, aber als Höhepunkt muss man wohl die drei Wettkämpfe von Thomas Ligl herausstellen.
Gedresst in wasserblauen Hemden mit schwarz/rot/goldener Aufschrift WSV Speyer, bewaffnet mit Hupen, Fahnen, und Pfeifen bildeten plötzlich über 30 WSV-Fans am Beckenrand einen konkurrenzlosen Sprechchor, der Thomas Ligl Zug um Zug zum Weltmeistertitel über die 200 m Brust jagte. Das Ergebnis war phantastisch:
Weltmeister über 200 m Brust
100 m Brust
Getoppt wurde der Erfolg von Thomas von dem mit uns angereisten Pirmasenser Schwimmkameraden Carl Hautter (AK 79), der über die Strecken
200 Lagen
200 Rücken
400 Lagen Weltmeister wurde.
und dem unsere ganze Sympathie und Anerkennung gilt.
Die vielen persönlichen Bestzeiten, die von unseren Masters noch erzielt wurden, rundeten den gesamten Event ab, so dass wir guten Grund hatten am letzten Abend eine Siegesparty zu feiern, zu der uns unsere Wirtsleute, die uns täglich mit frischer Pasta und italienischer Hausmannskost verwöhnt hatten, mit einer Sangria überraschten.
Bei der Ankunft in Speyer staunten wir nicht schlecht. Dachten wir doch alle aktiven WSV-ler seien an Bord! Weit gefehlt! Die Daheimgebliebenen bereiteten uns einen bombastischen Empfang. Am Speyerer Busbahnhof dröhnte aus dem Lautsprecher „we are the champions“, ein riesiges Plakat flatterte im Wind, auf dem stand „willkommen zuhause – Ihr seid die Größten!“ Die Vertreter der Presse waren erschienen, die Kurpfalzsektkorken knallten und die Speyerer Brezeln fehlten natürlich auch nicht.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank Euch allen! Und zur Erinnerung der Spruch des Präsidenten des Weltschwimm-Verbandes FINA Mustapha Larfaoui (Algerien):
Es war eine phantastische Weltmeisterschaft in Riccione
und nicht vergessen:
„See you 2006 in SAN FRANCISCO“
Die Erzählung „EM-Masters Mallorca 2001“
Dereinst begaben sich im Juli anno Domini MMI nach beschwerlicher Vorbereitung ein König mit dem Namen Thomas der Lange von Brust, neun seiner Gefolgsleute und zehn seiner Untertanen auf eine weite Reise. Auf ihrem Weg zum großen Ziel mussten sie einige Abenteuer bestehen.
Am Tag der Abreise schwangen sie sich auf einen stählernen Drachen, flogen über das Meer der Mitte und landeten mit reichlicher Verspätung auf dem Eiland Mallorca. Da das Gepäck nicht richtig verzurrt war verlor man es und erst zwei Tage danach wagten sich König Thomas, das anmutige Burgfräulein Nicole, der Knappe Jürgen und Herzog Ralf der Brummer vom Neuland in die Höhle der Drachen um es zu erkämpfen. Es war ein guter und erfolgreicher Kampf. Dank des Fuhrwerkes von Magd Beate und Zofe Conny gelangte das Hab und Gut zur Burg Orient.
Auf Mallorca waren die Senioren für das größte Ritterturnier des Abendlandes gemeldet. Nein, nicht hoch zu Ross mit Lanze oder mit eiserner Rüstung und Schwert zu Fuß musste der Gegner besiegt werden, sondern so wie Gott sie schuf, sollte schnellstens ein Wasser überquert werden. Und das ganze vor einer tosenden Menge mit Vertretern aus dem Hochadel, dem Mittelstand, den Zünften und dem gemeinen Pöbel.
Es waren die Stärksten und Schnellsten der mächtigsten Königreiche angetreten. Doch König Thomas der Lange von Brust ließ sich nicht beirren, machte sein Rennen und gewann über die kürzesten Bruststrecken zweimal den Lorbeerkranz, wurde einmal glücklicher Zweiter und einmal unzufriedener Dritter im freien Stil. Seine Taten sprachen sich bis zum Staate Dänemark durch und er wurde reichlich in Form eines Gewandes belohnt, das ihm ein edles Fräulein überreichte.
Aber auch sein Gefolge schlug sich beachtlich.
Baron Konrad von Hassloch, der mit Kind, Kegel und allem was dazu gehört, angereist war, schlug sich trotz Verletzung wacker, wenn er nicht gerade auf der Suche nach seinem Jüngsten war. Er, der Bader Siegfried, Freiherr Christian von Bonn und König Thomas erkämpften sich Anerkennung durch einen VIII. Platz, bei der Quadriga der vier edlen Körperbewegungen im Wasser. Freiherr Christian von Bonn zeigte seinen Mitstreitern wiederholt einen blitzschnellen Start, um das feuchte Element auf dem Rücken zu überqueren. Doch Ausdauer und Kraft trieben ihn auf einen dämonischen XIII. Rang. Die noble Burgfrau Ursel, die Verfechterin des perfekten Starts, sprang mit „schwingenden Armen“ ins Wasser, brillierte aber mit gutem Stil und erreichte erschöpft ihr Ziel. Ihr Gatte, der Bader Siegfried, musste erkennen, dass ohne Fleiß kein Preis zu erringen ist. Dennoch behauptete er sich im Feld der Großen. Herzog Ralf der Brummer vom Neuland zeigte allen, dass man trotz Masse mit Eleganz das kühle Nass durchgleiten kann. Mit der Teilnahme von VI Kämpfen hatte er die meisten Starts und schlug sich dennoch sehr meisterlich. Das Burgfräulein Nicole wusste bei den langen Kämpfen zu gefallen und zeigte allen, zu was edles Geblüt fähig ist. Nach hartem Wettstreit über CD (400) m und DCCC (800) m im freien Stil lag sie jeweils auf gutem Kurs. Und selbst die holde Gräfin Anette ließ sich nicht lumpen, mit dem Burgfräulein Nicole, dem Freiherrn Christian und dem Herzog Ralf gemeinsam an zwei Wettkämpfen teilzunehmen, um ihren Jungspunden zu zeigen was noch so in ihr steckt. Anmutig wie ein Delphin durchquerte sie das Wasser. Knappe Jürgen erreichte mit seiner Leistung beim Schmetterling den Ritterschlag und wurde itzo zu Ritter Jürgen dem 12 und 76 vom Germansberg. Sein Wappen wurde anschließend zu nächtlicher Stunde auf den Oberarm gebrannt. Angespornt durch seinen König versuchte auch Kanzler Georg sein Glück. Doch die Schergen der Feinde ließen ihm keine Chance und so wurde er vom Wettkampf verbannt, aufgrund von “n.t.“ (= nicht tauglich). Er musste ein Versprechen erfüllen, erniedrigte sich zum Mundschenk und verköstigte den Anhang einen Abend lang.
Königsvater Hans, Freibauer Horst und Gefährtin Sarah erkundeten mit zweirädrigen stählernen Rossen die Insel mit ihren vielen Mühlen, Burgen, Hügeln und Stränden. Unter anderem nahm die Magd Beate mit dem königlichen Berater Georg, dem Ritter Jürgen und der noblen Burgfrau Ursel an einem Trinkgelage am Rande des Meeres teil. Danach wollte die Magd nicht mehr leben. Zofe Conny geleitete ein ums andere mal die Kämpen zur Arena, hielt das Getümmel in Wort und Bild fest, um es der Nachwelt zu erhalten und spornte die Recken, wie alle anderen Mitgereisten, mit Jubelstürmen an. Meister Willy und Gemahlin Annemarie kümmerten sich fürsorglich um Junker Marcel. Sie gingen mit ihm im Burggraben planschen, zeigten ihm die ersten Schritte und brachten ihn immer wieder zum Lachen.
Selbst die Untertanen hatten keine Langeweile.
Doch jedes Abenteuer findet auch sein Ende und so musste die Rückreise angetreten werden. Unbeschwert wieder in heimatlichen Gefilden angekommen, wurden der König und seine Mitstreiter erhobenen Hauptes vom Volk jubelnd mit einer Festtafel am Fuße des Domes empfangen.
Insgesamt war es ein meisterlich Turnier, verbunden mit kleinen Hindernissen, großen Erfolgen, sehr viel Spaß und einer Menge Sangria.
Niedergeschrieben von
Herzog Ralf und Ritter Jürgen
(Ralf Becker und Jürgen Lutz)