Speyerer Rundschau vom 10.08.2021
Schwimmen: WSV Speyer strukturiert Kurse neu
Speyer. Mindestens drei E-Mails mit Anfragen nach Schwimmkursen für Kinder gehen täglich bei der Sportlichen Leiterin des Wassersportvereins Speyer, Annette Dinies, ein. Was vor Corona kein Problem war, wurde mit dem Infektionsgeschehen zum Frust. Erst ein neues Konzept brachte nun Entspannung und eine Auszeichnung.
Der WSV hat das Zertifikat SchwimmGut-Schule erhalten. Seit Samstagnachmittag liegt es den Verantwortlichen Schwarz auf Weiß samt Plakette vor. „Das Konzept dazu hat Andrea Walter entwickelt und schon im Januar 2020 beim Verband eingereicht“, erzählt Dinies der RHEINPFALZ. Zur Übergabe der Lizenz an sie und Vorsitzenden Thomas Kleinböhl kamen Anselm Oehlschlägel, Präsident des Süddeutschen Schwimmverbandes, und Vize Claudia Zoege. Sportbürgermeisterin Monika Kabs (CDU) verwies auf die Notwendigkeit, Kindern das Schwimmen nahe zu bringen und lobte das Engagement des WSV auch in Krisenzeiten. Gewaltig verzögert habe die Pandemie die Bewilligung des Konzepts. „Im März vergangenen Jahres hat das Bademaxx zugemacht“, denkt Dinies an den ersten Lockdown zurück und ergänzt: „Seitdem lag das Konzept in der Schublade.“ Inzwischen nutzt der WSV das Sport- und Erlebnisbad in der Geibstraße wieder zum Training, und schwimmen lernen gehört zum Programm. Verändert sind die Voraussetzungen als SchwimmGut-Schule. „Bislang waren die Schwimmkurse mit einer Mitgliedschaft in unserem Verein gekoppelt. Das ist jetzt keine Voraussetzung mehr“, erklärt Dinies. Stattdessen gewöhnen die Trainer aktuell 25 Kinder innerhalb von sechs Wochen ans Wasser und die Bewegungsabläufe darin. „Alle standen auf der Warteliste. Wir haben zunächst alle ab Sechsjährigen genommen“, berichtet Dinies. Zweimal in der Woche kommen die für eine Stunde ins Bad. „Weniger bringt nix“, macht die Sportliche Leiterin deutlich. Insgesamt verteilt sich der lernfreudige Nachwuchs auf fünf Kurse. Für zwei Jahre gilt das SchwimmGut-Zertifikat. Eine Unbekannte gibt es dabei, so Dinies: „Wir wissen nicht, wie wir das Schwimmbad über die Wintermonate nutzen können.“ Das hängt wieder von Corona und den Auswirkungen ab. Grundsätzlich sollen die Kurse beibehalten werden. Die, die das Schwimmenlernen nicht auf Anhieb schaffen, sollen ein Anschlussangebot bekommen. Darauf, durch die Kurse neue Aktive zu gewinnen, hofft Dinies. „Die Jahrgänge elf und zwölf fehlen uns momentan komplett“, informiert sie. Talente, die beim Schwimmenlernen entdeckt werden, sollen für den WSV nach Möglichkeit herangezogen werden. Die Auswahl ist in jedem Fall groß. Denn die Warteliste bleibt lang. „Zurzeit stehen schon wieder über 40 Anmeldungen drauf“, gibt Dinies bekannt.